Julius Ludwig Quassowski

Julius Ludwig Quassowski (* 14. Oktober 1824 in Posen; † 8. Oktober 1909 in Naumburg a.d.S.) war ein deutscher Eisenbahn-Bauingenieur, Königlich Preußischer Eisenbahndirektionspräsident und Erbauer des „Potsdamer Bahnhofs“ in Berlin.

Leben

Julius Ludwig Quassowski wurde als sechstes Kind des Königlich Preußischen Kriegskommissars und Proviantmeisters Friedrich Ludwig Quassowski und dessen zweiter Frau Juliane Luise Henriette, geb. Briesen, geboren. Nach Reifeprüfung an der höheren Bürgerschule zu Küstrin im März 1842 und einer Ausbildung zum Feldmesser besuchte er ab 1845 die Kgl. Allgemeine Bauschule zu Berlin, bestand 1852 die Prüfung als Land- und Wasserbau-Inspektor und begann seine Laufbahn als Eisenbahnbaumeister mit der Übernahme des Postens des Baumeisters und Vorstands des technischen Büros beim Bau der Altenbekener Eisenbahn zu Paderborn. Er heiratete am 4. Juli 1853 Erna Marie Julie, geb. Hagemann, mit der er sieben Kinder hatte. Von August 1855 bis Juli 1866 war er als Eisenbahnbaumeister für den Bau verschiedener deutscher Eisenbahnstrecken verantwortlich. Daneben war er zeitweilig auch in verschiedenen militärischen Verwendungen tätig.

Im September 1866 schied er aus dem preußischen Staatsdienst aus und wurde erster Techniker und Ober-Betriebsdirektor der Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn-Gesellschaft, als welcher er 1868 bis 1872 das Empfangsgebäude des neuen Potsdamer Bahnhofs in Berlin, die südwestlich gelegene Augusta-Brücke am Landwehrkanal sowie die 1876 fertiggestellte Wannseebahn erbaute. Bahnhof und Brücke wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Nach Übernahme der Gesellschaft durch den Staat wurde er wieder preußischer Staatsbeamter und schließlich am 10. März 1900 zum Königlich Preußischen Eisenbahndirektionspräsidenten mit dem Rang der Räte 2. Klasse ernannt. Zum 1. April 1900 trat er in den endgültigen Ruhestand.

Von 1871 bis 1880 gehörte er zum Vorstand des Architektenvereins zu Berlin, dessen Vorsitz er 1872 übernahm, aber wegen zu vieler Dienstgeschäfte im Folgejahr wieder abgab, und war Mitglied des Vereins für Eisenbahnkunde zu Berlin.